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Big Five

Das Big Five Modell (auch Fünf-Faktoren-Modell, FFM) ist ein wissenschaftlich anerkanntes und international verbreitetes Modell der Persönlichkeitspsychologie. Es beschreibt die Persönlichkeit eines Menschen anhand von fünf grundlegenden Dimensionen, die in vielen Kulturen als stabil gelten.

Diese fünf Hauptdimensionen sind:

  • Offenheit für Erfahrungen (Openness) – beschreibt die Neigung zu Kreativität, Fantasie, Neugier und Offenheit gegenüber Neuem.
  • Gewissenhaftigkeit (Conscientiousness) – kennzeichnet Organisation, Zuverlässigkeit, Disziplin und Zielstrebigkeit.
  • Extraversion (Extraversion) – umfasst Geselligkeit, Aktivität, Gesprächigkeit und Durchsetzungsfähigkeit.
  • Verträglichkeit (Agreeableness) – zeigt sich in Rücksichtnahme, Kooperationsbereitschaft, Empathie und Freundlichkeit.
  • Neurotizismus (Neuroticism) – beschreibt emotionale Labilität, Anfälligkeit für negative Gefühle wie Angst, Traurigkeit und Stress.

Das Modell entstand auf Basis des lexikalischen Ansatzes, der davon ausgeht, dass wichtige Persönlichkeitsmerkmale in der Alltagssprache verankert sind. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden aus Tausenden von Eigenschaftswörtern mithilfe statistischer Methoden fünf stabile Faktoren herausgearbeitet.

Das Big Five Modell dient als Standardmodell zur Persönlichkeitserfassung und findet Anwendung in psychologischer Forschung, Diagnostik, Persönlichkeitsentwicklung und im Coaching. Die Ausprägungen der fünf Faktoren variieren individuell und prägen so den Persönlichkeitscharakter eines Menschen.

Bedeutung und Anwendung

Die Big Five sind sowohl kulturübergreifend gültig als auch umfassend belegt durch zahlreiche empirische Studien. Sie ermöglichen eine differenzierte Beschreibung der Persönlichkeit und werden in verschiedenen Bereichen wie Berufsberatung, Psychotherapie, Führungskräfteentwicklung und Wahlkampf-Analyse verwendet.

Kritik

Kritiker bemängeln, dass das Modell keine Ursachen für die Ausprägungen erklärt und vor allem auf Alltagspsychologie beruht. Es beschreibt vorwiegend statistisch gefundene Dimensionen, jedoch ohne tieferen neurobiologischen Erklärungsansatz.

Literatur und weiterführende Links

  • Costa, P. T., & McCrae, R. R. (1992). *Revised NEO Personality Inventory (NEO-PI-R) and NEO Five-Factor Inventory (NEO-FFI) professional manual*. Psychological Assessment Resources.
  • Rammstedt, B., & John, O. P. (2007). *Measuring personality in one minute or less: A 10-item short version of the Big Five Inventory (BFI-10)*. Journal of Research in Personality.
  • Asendorpf, J. B. (2018). *Psychologie der Persönlichkeit*. Springer.
  • Allport, G. W., & Odbert, H. S. (1936). *Trait-names: A psycho-lexical study*. Psychological Monographs.
  • Weitere Informationen unter Wikipedia: Big Five (Psychologie)

Dieses Modell wird im Coaching häufig verwendet, um Persönlichkeitsprofile zu erstellen und individuelle Entwicklungsfelder zu identifizieren.

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