Allparteilichkeit
Definition und Bedeutung
Allparteilichkeit bezeichnet eine Haltung, bei der der Coach, Mediator oder Berater den Anliegen und Perspektiven aller Beteiligten eines Systems oder Konflikts gleichermaßen empathisch und aktiv begegnet. Im Gegensatz zur Neutralität, die emotionale Distanz wahrt, bedeutet Allparteilichkeit einfühlsame Parteinahme für alle Seiten ohne Bevorzugung.
Diese Haltung fördert gegenseitiges Verständnis, offenes Kommunizieren und die Entwicklung gemeinsamer Lösungen. Dabei stellt der Coach sein eigenes Befinden zurück und vermittelt flexibel zwischen den unterschiedlichen Bedürfnissen.
Ursprung und Anwendung
Das Konzept stammt aus der kontextuellen Familientherapie von Iván Böszörményi-Nagy und ist heute eine Schlüsselkompetenz in systemischer Beratung, Mediation und Coaching. Es verlangt innere Flexibilität, Empathie und die Fähigkeit, eigene Vorurteile zurückzustellen.
Abgrenzung zur Neutralität
Während Neutralität eine emotionale Distanz und Parteinahmefreiheit bedeutet, ist Allparteilichkeit aktiv und empathisch für alle Parteien gleichermaßen engagiert. Sie setzt distanzierte Neutralität auf der Sachebene voraus, ohne diese jedoch auf der Beziehungsebene einzuhalten.
Wirkung im Coaching
Durch Allparteilichkeit entsteht Vertrauen und eine Atmosphäre, die konstruktive Konfliktbearbeitung und nachhaltige Veränderung ermöglicht. Sie unterstützt die Klienten darin, eigene Lösungen zu finden und fördert Kooperation und Empowerment innerhalb des Systems.