Selbstreflexion
Selbstreflexion bezeichnet die bewusste Tätigkeit, über sich selbst nachzudenken und das eigene Denken, Fühlen und Handeln zu analysieren und zu hinterfragen. Ziel ist es, mehr über die eigene Person zu erfahren, Verhaltensmuster zu erkennen und daraus Impulse für persönliche Entwicklung oder Verhaltensänderungen zu gewinnen.
Merkmale der Selbstreflexion
- Sie ist ein fortlaufender Prozess, der sowohl retrospektiv (rückblickend) als auch zukunftsorientiert sein kann.
- Sie umfasst die kritische Bewertung eigener Emotionen, Gedanken, Handlungen und deren Auswirkungen.
- Reflexion kann sich auf einzelne Situationen beziehen, etwa Konflikte oder besondere Ereignisse, oder auf allgemeine Fragen zur eigenen Persönlichkeit und Motivation.
- Die Fähigkeit zur Selbstreflexion unterstützt eine realistische Selbsteinschätzung und fördert Selbstbewusstsein und emotionale Intelligenz.
- Selbstreflexion erfordert Zeit, Ruhe und Ehrlichkeit gegenüber sich selbst.
Zentrale Fragen der Selbstreflexion
- Wer bin ich wirklich?
- Warum verhalte ich mich so, wie ich es tue?
- Was sind meine Stärken und Schwächen?
- Was motiviert mich und was sind meine Ziele?
- Wie beeinflussen meine Gefühle mein Verhalten?
- Was kann ich tun, um mich weiterzuentwickeln?
Bedeutung im Coaching und Alltag
Im Coaching und der psychotherapeutischen Arbeit ist Selbstreflexion ein wichtiger Prozess, der durch gezielte Fragen und Übungen unterstützt wird. Selbstreflektierte Menschen können impulsive Reaktionen besser kontrollieren, lernen aus Erfahrungen und treffen bewusste Entscheidungen.
Literaturhinweise
- Thomas Ziehe: *Reflexion – ein Lernbegriff*, Weinheim 2012.
- Dieter Nittel: *Methoden der Reflexion und Supervision*, München 2020.
- Wolfgang Klafki: *Reflexion und Bildung*, Stuttgart 2017.
- Heinz Mandl, Fritz Matthes: *Lernen durch Reflexion*, Stuttgart 2018.
