Reflexion
Reflexion bedeutet das prüfende und vergleichende Nachdenken über Erfahrungen, Handlungen oder Gedanken. Dabei wird meist die eigene Person, das eigene Verhalten oder auch bestimmte Themen oder Situationen bewusst analysiert und bewertet, um daraus Erkenntnisse zu gewinnen und sich weiterzuentwickeln. Reflexion ist ein wichtiger Bestandteil des Lernens, der Selbstwahrnehmung und der persönlichen Entwicklung.
Reflexion kann in verschiedenen Formen auftreten:
- Selbstreflexion: Nachdenken über sich selbst und das eigene Verhalten. Sie fördert das Bewusstsein über eigene Gefühle und Reaktionen und unterstützt die persönliche Entwicklung.
- Gruppenreflexion: Betrachtung von Gruppenprozessen, Zusammenarbeit und zwischenmenschlichen Beziehungen.
- Problemreflexion: Analyse von Themen, Inhalten oder Methoden zur Lösung oder Verbesserung.
Der Reflexionsprozess umfasst meist mehrere Schritte: Rückblick und Beschreibung der Situation, Bewertung und Analyse sowie einen Ausblick mit Konsequenzen und Zielsetzungen für zukünftiges Handeln.
Der Begriff Reflexion stammt vom lateinischen Wort „reflexio“ („Zurückbeugung“) und hat sowohl in der Philosophie als auch in der Pädagogik und Psychologie eine zentrale Bedeutung. Philosophisch betrachtet ist Reflexion die geistige Tätigkeit des Nachdenkens über das eigene Denken („Erkenntnis der Erkenntnis“). In der Pädagogik unterstützt sie den bewussten Umgang mit Lernprozessen und persönlicher Entwicklung.
Für eine gelungene Reflexion sind Ruhe, Zeit, Ehrlichkeit zu sich selbst sowie regelmäßige Übung wichtig. Reflexion hilft, impulsive Reaktionen zu vermeiden, die Selbstwahrnehmung zu schärfen und das eigene Handeln besser zu verstehen.
Literaturhinweise
- Thomas Ziehe: *Reflexion – ein Lernbegriff*, in: *Pädagogik und Reflexion*, Weinheim 2012.
- Dieter Nittel: *Methoden der Reflexion und Supervision*, München 2020.
- Wolfgang Klafki: *Reflexion und Bildung*, Stuttgart 2017.
- Heinz Mandl, Fritz Matthes: *Lernen durch Reflexion*, Stuttgart 2018.
