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Outplacement Coaching

Definition

Outplacement Coaching ist eine professionelle Beratungsdienstleistung, die Unternehmen ihren Mitarbeitenden im Rahmen von Trennungsprozessen (z. B. betriebsbedingte Kündigungen, Restrukturierungen oder freiwillige Austritte) anbieten. Ziel ist es, die betroffenen Personen bei der beruflichen Neuorientierung zu unterstützen und den Übergang in eine neue Position zu erleichtern. Outplacement wird oft als Teil eines sozialverantwortlichen Personalmanagements eingesetzt und dient sowohl dem Wohl der Mitarbeitenden als auch dem Image des Unternehmens.

Hintergrund und Ziele

Outplacement entstand in den 1970er-Jahren in den USA und verbreitete sich später international. Es verfolgt folgende Hauptziele:

  • Unterstützung der Mitarbeitenden: Hilfe bei der Bewältigung der emotionalen und praktischen Herausforderungen eines Jobverlusts.
  • Karriereberatung: Individuelle Analyse von Stärken, Schwächen und Karriereoptionen.
  • Bewerbungscoaching: Optimierung von Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf, Anschreiben, LinkedIn-Profil) und Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche.
  • Netzwerkaufbau: Vermittlung von Kontakten und Strategien zur Jobsuche.
  • Imagepflege des Unternehmens: Demonstration von Fairness und Verantwortung, was die Arbeitgebermarke (Employer Branding) stärkt.

Ablauf und Methoden

Outplacement-Coaching wird meist von externen Beratungsfirmen oder spezialisierten Coaches durchgeführt. Typische Bausteine sind:

  • Einzelcoaching: Persönliche Beratung zu Karrierezielen und Bewerbungsstrategien.
  • Gruppenworkshops: Training zu Themen wie Selbstmarketing, Networking oder digitale Jobsuche.
  • Psychologische Begleitung: Unterstützung bei der Verarbeitung der Trennung und Stärkung des Selbstvertrauens.
  • Vermittlungsunterstützung: Aktive Hilfe bei der Stellensuche, z. B. durch Kontakte zu Headhuntern oder Unternehmen.

Vorteile

Für Mitarbeitende Für Unternehmen
Schnellere Neuplatzierung Reduzierung von Konflikten und Klagen
Erhalt der Motivation und des Selbstwertgefühls Positive Außenwirkung (CSR)
Zugang zu exklusiven Stellenangeboten Vermeidung von Know-how-Verlust durch konstruktive Trennung

Zielgruppen

Outplacement richtet sich an:

  • Führungskräfte und Spezialisten
  • Langjährige Mitarbeitende
  • Mitarbeitende in Branchen mit strukturellen Veränderungen (z. B. Digitalisierung)

Rechtliche und ethische Aspekte

In Deutschland ist Outplacement freiwillig und wird oft in Sozialplänen oder Aufhebungsverträgen vereinbart. Es gibt keine gesetzliche Verpflichtung, aber viele Unternehmen nutzen es als Instrument der Betrieblichen Sozialpolitik. Wichtig ist die Freiwilligkeit der Teilnahme, um die Wirksamkeit zu gewährleisten.

Kritik und Grenzen

  • Kosten: Outplacement ist für Unternehmen mit hohen Ausgaben verbunden.
  • Erfolgsgarantie: Eine neue Anstellung ist nicht garantiert, da der Arbeitsmarkt und individuelle Faktoren eine Rolle spielen.
  • Stigmatisierung: Manche Betroffene empfinden Outplacement als „Abschiebung“.
  • Digitalisierung: Online-Coaching und KI-gestützte Karriereberatung gewinnen an Bedeutung.
  • New Work: Fokus auf flexible Karrierewege (z. B. Freelancing, Gründungen).
  • Diversity: Spezielle Programme für ältere Arbeitnehmer:innen oder Eltern nach der Elternzeit.

Literatur

  • Doppler, K.; Lauterburg, C.: Change Management. Campus Verlag, 2014.
  • Kanning, U.: Diagnostik im Personalwesen. Hogrefe, 2019.

Siehe auch

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